
Als ich angefangen hatte, mir Gedanken über diesen Impuls zu machen, saß ich im Wohnzimmer, Rollos runter, denn die Temperaturen waren extrem hoch. In ca. 3 Meter Distanz stand ein „elektronischer Gegenwind“ (ca. 2 Schlägerlängen stark) sowie reichlich Wasser zu meiner Linken.
Da passte es, dass die Stiftung Warentest am Tag davor erklärte, dass unser Wasser aus dem Wasserhahn als Trinkwasser ganz okay sei und als solches nur 2€ jährlich kosten würde - ein Schnäppchen entgegen der 70€, die wir für Wasser ausgäben, würden wir es in Flaschen kaufen! Auch so kann man ein Greenfee sparen.
Der jährliche Weltwassertag am 22.3. findet jedes Jahr unter einem anderen Motto statt. 2005 lautete es „Wasser für das Leben“ – meinerseits ein paar Gedanken zum Wasser des Lebens.
Ein paar Fakten zum Wasser:

Sauberes Trinkwasser ist ein UN-Menschenrecht.
Von den 70% Wasser, die die Erde bedecken, sind nur 1% trinkbares Süßwasser.
Dass du und ich zu 60% aus Wasser bestehen, ist ein ernüchternder Gedanke, wenn man das in Relation setzt zum reinen Materialwert des Menschen.
Weltweit fließen 80 Prozent des städtischen Abwassers unbehandelt in Flüsse, Seen oder Meere. Wenigstens in Sachen Abwasseraufbereitung sind Deutschland und ein paar andere Nationen Spitze.
1,5 Millionen Kindern sterben weltweit jährlich an verseuchtem Trinkwasser.
Das meiste Wasser (70 Prozent) wird weltweit in der Landwirtschaft verbraucht und das fast ausschließlich, um unseren Hunger nach Genuss und Luxus zu stillen.
Der Wasserverbrauch für einen 18-Loch-Platz in Mitteleuropa, der während der Sommermonate gewässert werden muss, liegt typischerweise bei etwa 35.000 m³ - also 35 Mio. Liter pro Jahr. Ein Pool von 6 x 3 Metern und einer Tiefe von 1,40 Meter fasst 25.200 Liter Wasser. Das sind 1.388 volle Pools, die wir auf den Golfplatz schütten. 760.000 private Pools gibt es in Deutschland. Wie viele der Besitzer auch Golfer sind, kann ich leider nicht sagen. – Gut verbuchen wir das mal unter „unnützem Wissen“.
Wasser fürs Leben.
Ja, wir haben schon in der Schule gelernt, dass Wasser überlebenswichtig ist - nicht nur auf Golfrunden bei über 30 Grad und dem Fehlen jeglichen Schattens.
Man könnte meinen, dass das Überwinden von Wasser für uns Golfer oft noch „überlebenswichtiger“ als das Trinken selbst ist. Wenn man so hört, was in einem Golfer vorgeht, der in dem Wissen an den Teich der 18 kommt, dass er puffern oder sich gar unterspielen könnte, wenn…, ja wenn. – An der „19“ angekommen trinken wir zum Trost über die versunkenen Bälle im Teich doch lieber Bier statt Wasser und reden von „Hätte, hätte, Fahrradkette“ an der 18.
Es ist unglaublich, welche Anziehungskraft Wasser auf uns Golfer hat. Aber wem erzähl ich das? Jeder kann eine Geschichte zu diesem Thema erzählen: Ins Wasser schlagen, aus dem Wasser spielen, ins Wasser fallen, oder gar geworfen werden, weil man endlich einstellig wurde.
Lasst mich mal eine Brücke schlagen vom Gegenstand des Wassers zu DEM, der es erfunden hat.
Wer mich kennt, weiß, dass ich zu denen gehöre, die nicht genug Glauben dafür aufbringen können, dass sich die ganze Entstehung unseres Universums und die auf Millimeter genau berechnete Konstellation des Planeten Erde zufällig so aus dem Nichts ergab. Ich schließe mich den nicht wenigen Wissenschaftlern an, die sagen: „Das alles kann kein Zufall sein!“

Ich gehöre zu denen, die sich diese Welt und das uns bekannte Universum nur erklären können, weil ein Schöpfer ein System geschaffen hat, das Sinn ergibt – von vorne bis hinten, oben bis unten, von links nach rechts. Und ja, in diesem System ist das Wasser von absolut zentraler Bedeutung.
Wir können uns ja mal fragen, wie es wohl wäre, wenn wir in der glücklichen Lage wären, kein Wasser mehr trinken zu müssen? Das würde Zeit sparen, manches vereinfachen und auf Golfrunden unter sengender Sonne 3 kg weniger Gewicht im Bag bedeuten.
Wir stellen uns die Frage nicht, denn Wasser ist für uns kein lästiges Übel. Wir lassen unser Wasser einfach aus dem Wasserhahn laufen oder wir kaufen es im nächsten Discounter ein. In Sachen Wasser sind wir privilegiert. Wir spielen auf mehr oder weniger grünen Wiesen, die nur deshalb gewässert werden, damit wir uns da draußen körperlich ertüchtigen und an schöner Landschaft satt sehen können.
Was aber würden sich wohl Menschen wünschen, die sich ihr Wasser an zig Kilometer entfernten Quellen oder Brunnen holen müssen? Die gibt es ja auch.
Wer, wie viele von uns, die Welt bereist hat, ist sicher an dem einen oder anderen Ort schon mal nachdenklich geworden, wenn er genau solche miserablen Lebensumstände beobachten musste. Aber wir vergessen schnell. Zurück in der Heimat und drei- oder viermal wieder Wasser aus dem Wasserhahn gezapft, sind diese Umstände und die darunter leidenden Menschen schnell in Vergessenheit geraten.
Im Neuen Testament wird eine sehr einschneidende Begegnung an einem solchen Brunnen berichtet. Jesus begegnete einer Frau aus Samaria. Eine Begegnung, über die ich stundenlang nachdenken könnte. Lest sie doch einfach mal zuhause im Evangelium des Johannes, Kapitel 4, nach. Hier ein Ausschnitt aus der Begegnung:

Es war um die Mittagszeit; müde von der Reise hatte sich Jesus an den Brunnen gesetzt. Seine Jünger waren in den Ort gegangen, um etwas zu essen zu kaufen. Da kam eine samaritanische Frau zum Brunnen, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: »Gib mir zu trinken!« Überrascht fragte die Frau: »Wie kannst du mich um etwas zu trinken bitten? Du bist doch ein Jude, und ich bin eine Samaritanerin!« (Die Juden meiden nämlich jeden Umgang mit den Samaritanern.) Jesus antwortete: »Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: ›Gib mir zu trinken‹, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir Quellwasser gegeben, lebendiges Wasser.« »Herr«, wandte die Frau ein, »du hast doch nichts, womit du Wasser schöpfen kannst, und der Brunnen ist tief. Woher willst du denn dieses lebendige Wasser nehmen? Jesus gab ihr zur Antwort: »Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr durstig sein. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle werden, die unaufhörlich fließt, bis ins ewige Leben.« – »Herr, bitte gib mir von diesem Wasser!«, sagte die Frau. »Dann werde ich nie mehr Durst haben und muss nicht mehr hierherkommen, um Wasser zu holen.«
Die Frau sehnt sich nach diesem Wasser, von dem Jesus spricht und versteht nicht, dass Jesus von einem anderen Wasser redet als dem, das man aus dem Brunnen schöpfen kann. Erst als Jesus die Metapher Wasser mit dem Leben und Bedürfnissen des Lebens verbindet; es als Antwort auf die Nöte, Sorgen und Sünden, die uns bedrücken versteht, dämmert es ihr, dass Jesus von einem anderen Wasser spricht – dem des Lebens.
Jesus weiß von Dingen in ihrem Leben, die Vergebung nötig haben und offenbart sich als der Allwissende, indem er sie darauf anspricht. Reinen Tisch möchte er, dass sie macht und IHM, dem Wasser des Lebens, vertraut. Sie beginnt zu begreifen, dass ihr Bedürfnis nach Erfüllung, ihr ungestillter Durst nach Liebe, Annahme, Vergebung und tiefgehender Zufriedenheit mit Einsicht und Umkehr starten muss.
Jesus bringt es hier auf den Punkt. Wir Menschen haben nicht nur ein Bedürfnis nach Wasser, sondern sehnen uns nach andauernder Erfüllung – eben einer echten und tiefen Zufriedenheit, die uns kein Mensch geben kann. In Wahrheit kommt all das von dem Ewigen, von dem der uns schuf, und aus einer ewigen Welt, die er für uns bereitet hat.
Weil Jesus tatsächlich der Mensch gewordene Schöpfer dieses Universums ist, ist er auch der einzige, der deinen und meinen Durst wirklich stillen kann.
Glauben wollen wir Menschen ihm das allerdings eher selten. Wir haben vermeintlich gute Argumente, um das, was die Frau tat, nicht zu tun: glauben und umkehren, neu anfangen. – Warum auch? Wir gehören zudem zu den Privilegierten, den Erfolgreichen, den Starken, zu denen, die sich fast alles leisten können. Wir brauchen kein lebendiges Wasser, denn wir kaufen uns unsere „Erfüllung“ selbst.
Tatsächlich hindert uns oft unser Stolz an der Umkehr zu Gott. Wir müssten bekennen, dass wir Hilfe brauchen und zugeben: „Ja Jesus, nur du kannst meinen Durst nach Leben stillen.“ Wer will schon Schwächen und Fehler zugeben?

Manche wollen nicht, weil sie zu bequem sind. Obwohl viele längst ahnen, dass Jesus (nicht Religion oder Kirche) die Wahrheit ist, lehnen sie seine Einladung, zu IHM zu kommen, ab. Oder – was dem gleichkommt – sie ignorieren sein Werben und tun so, als betreffe es sie nicht. Viele zocken lieber in der Hoffnung, dass – sollte es Gott geben und diese Jesus-Sache stimmen – es am Ende schon reichen wird, denn so richtig schlimm hat man es ja nicht getrieben. Nein, es wird nicht reichen! Denn Gott ist kein Spieler, kein Clown, keiner, den man über den Tisch zieht oder mit dem man verhandeln kann. Die Bibel drückt es so aus: „Gott lässt sich nicht spotten!“
Gottes Angebot an uns ist und bleibt: „Nimm mein völlig unverdientes Geschenk der Erlösung in Jesus an. Du wirst es nicht bereuen!“ Diejenigen, die sich entscheiden, Jesus anzunehmen, werden zu Kindern und Erben Gottes. Ein exklusives Angebot Gottes. Warum lässt man so etwas liegen? Nun, wir sind in der glücklichen Lage, dass es uns an exklusiven Angeboten nicht mangelt, die uns vorgaukeln, dass wir auf das Gottes getrost verzichten können.
Andere können – das ist sehr tragisch – nicht glauben, dass die Gnade und bedingungslose Liebe Jesu tatsächlich für sie reicht, weil sie sich ihrer Sündhaftigkeit bewusst sind. Sie wissen, dass sie draußen jemand anders sind als zuhause. Sie glauben leider, dass sie zuerst zu besseren Menschen werden müssen, bevor Gott sie annehmen kann. Mit dem aussichtslosen Versuch, sich selbst annehmbarer zu machen und zu fühlen, lassen sie sich paradoxerweise genau das entgehen, wofür Jesus kam: Vergebung ohne Verdienst und Leistung; ohne Aufrechnung des bis dato Vermasselten. Jesus steht für Gnade! Für Mulligan!
Andere wollen nicht. Vielleicht auch, weil sie ahnen, dass Jesus keine Bewunderer braucht wie der Dalai Lama, sondern Nachfolger. Weil sie nicht richtig rechnen, scheint ihnen der Preis der Nachfolge und Hingabe an Jesus zu hoch. Denn wer richtig rechnet, der weiß, dass das, was Jesus bietet, weit mehr ist als alles andere – ausnahmslos!
Persönlich habe ich sehr viele Menschen kennengelernt, die nicht wirklich etwas ändern wollen an ihrem Lebensstil. Sie haben Sorge, dass ein Leben in der Nachfolge nicht befreit, wie es Jesus ihnen verspricht, sondern einengt. „Sehr schade!“, denke ich dann.
Ähnlich denken wir Golfer, wenn andere sich über uns und unseren Sport lustig machen; wenn sie unsere Einladung ablehnen, es mal zu versuchen mit Golf. Wir wissen sehr genau, was ihnen entgeht, und denken dann auch: „Schade, sie wissen nicht, was ihnen entgeht!“.

Die Frau aus Samaria, die diese Begegnung mit Jesus hatte, begriff: „Ich habe nichts mehr zu verlieren, weil ich den gefunden habe, der mehr als genügt. Ich habe es gefunden: „Das lebendige Wasser in Person“.Sie lief zurück in ihr Dorf.
Obwohl sie bekannt war für ihren unmoralischen Lebensstil - der dazu führte, dass sie in der Mittagshitze zum Brunnen ging, wenn alle anderen Siesta machten -, hat die Begegnung mit dem lebendigen Gott am Brunnen alle Ängste vertrieben. Die Veränderung in ihrem Leben war so unglaublich, dass die Menschen aufgrund ihres Berichts und ihrer Lebensveränderung merkten, dass sie etwas gefunden hatte, das alles andere übersteigt. – Und ja, man kann Gott begegnen, denn in Jesus begegnet er uns! Heute noch. Im Hier und Jetzt!
Ich bin ja auch so einer, der sich entschieden hat, Jesus nicht nur zu bewundern, sondern ihm zu glauben, zu vertrauen und auch zu folgen. Ich habe meinen schweren Krug, den ich immer wieder irgendwie füllen musste, am Brunnen bei Jesus gelassen und das lebendige und Durst löschende Wasser genommen, das er mir angeboten hat. Ich habe ihm geglaubt, dass er es ernst meinte, seine Einladung angenommen und erlebt (erlebe es immer noch), dass er mir meine Schuld nimmt, das, was mich belastet, und mein Leben dann füllt mit Liebe, Geborgenheit und echter Zufriedenheit und Sinn.
Wenn wir Jesus erleben und kennen lernen wie er wirklich ist, fällt es uns übrigens nicht mehr schwer, die Dinge in unserem Leben vor ihm auszupacken. Die Dinge, die unser Leben belasten, bestimmen und die uns letztlich so durstig machen nach Vergebung, Freiheit und einem wirklich sinnerfüllten und ewigen Leben.
„Folge mir nach!“ Das ruft Jesus jedem zu. „Ich werde deinen Durst löschen, kann es aber nur, wenn du dich entscheidest, mir zu vertrauen.“ Oder wie es an anderer Stelle im Neuen Testament heißt: „Heute, wenn ihr SEINE Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!“
Diese Sache mit dem lebendigen Wasser Jesus ist wirklich eine LEBENSWICHTIGE gute Nachricht. Es erfüllt mich, Menschen zu helfen, diese Quelle zu entdecken, die auch ich entdeckt habe. Jesus sagt in Johannes 7,37-38: „Wer zu mir kommt und an mich glaubt, aus dessen Leib werden – wie die Schrift sagt – Ströme lebendigen Wassers fließen.“
Krass. Zuerst nimmt man das lebendige Wasser auf, das Jesus anbietet und wird dann wie die Frau selbst zur Quelle der guten Nachricht.
Das, was du gelesen hast, spricht dich an? Dann schreibe mir gerne über das Kontaktformular.
Du hast die Entscheidung getroffen, Jesus zu dem zu machen, der das Kommando in deinem Leben übernehmen soll, dann behalte es nicht für dich.

Als ich das letzte Mal einen Impuls an dieser Stelle weitergab, hatte ich euch folgende Frage gestellt: Was waren die drei besten Entscheidungen deines Lebens? Ich weiß nicht wie du die Frage heute beantworten würdest, aber die Gespräche, die wir damals hatten, waren gut und schürften tief.
Auch heute habe ich wieder ein paar Fragen mitgebracht. Wir sind im Juni und die Saison ist noch jung. Da stellen sich mir folgende Fragen:
Was sind meine bzw. deine Vorsätze für diese Saison? Mit welchen Erwartungen gehst du heute in das Turnier? Warum sitzen mache Golferinnen und Golfer ganz gelassen hier beim Frühstück, während andere auf der Range stehen? Mit welchen Gefühlen sitzt du hier? Ist es eine große Vorfreude, die dich bestimmt? Endlich wieder golfen…, nette Leute, schöne Runde…, die Erwartung sich zu unterspielen? Oder bestimmt dich Unsicherheit und Nervosität, weil du nicht weißt wie es heute wird da draußen auf dem Platz?
Kann mir mal jemand erklären, warum ich nach mehr als zehn Jahren Golf immer noch total nervös und zittrig bin, wenn ich die ersten Putts im Turnier machen muss? Warum sind die für mich immer noch irgendwie furchteinflössend?
Unsere Tochter Anna sagt immer: „Golf ist zu 80% mental und zu 20% Kopfsache.“ Recht hat sie.
Ich erinnere mich, dass ich beim letzten Ichtu’s-Turnier im Mai auf Bahn 9, diesem schön PAR 5, einen guten Abschlag hinbekommen hatte. Mit dem zweiten Schlag blieb ich dann leider deutlich zu kurz. Ich hatte noch 160 bis 170 Meter zur Fahne. Vorlegen? Ich doch nicht! Über den Teich komme ich locker! Nachdem mein dritter Schlag dann doch im Wasser lag, musste ich vor dem Teich droppen. Nur 30 Meter - alles easy. Nur noch eben über den Teich. Wasser? Welches Wasser? Ihr ahnt wie die Geschichte endet. Ich habe den Ball voll ins Wasser gehackt. Schlag 5. Strafschlag 6. Alles noch mal von vorne. Jetzt aber konzentriert. Mit dem siebten Schlag aufs Grün, zwei Putts und am Ende stand für mich eine hässliche 9 auf der Scorekarte.
Warum ich das alles erzähle? Weil es mich lehrt: Ängste gehören zu unserem Leben.
Kennt jemand den klasse Golf-Movie: „Das Spiel seines Lebens“? Darin spielt ein Amateur mit einer Wildcard gegen Profigolfer in einem Turnier. Immer wenn der Profi zu seinem Ball geht, sieht man im Bild zuerst die Unmengen von Menschen entlang des Fairways stehen. Dann konzentriert er sich auf den Schlag und die Leute verschwinden, weil er sie ausblendet. Am Ende sieht man nur noch ihn, den Golfball, das Fairway und seinen Schwung.
Das Ausblenden der Umstände, sich ganz auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich auf die auszuführende Schwungbewegung zu fokussieren, ist der Sinn und Zweck der Pre-Shot-Routine.
100% Konzentration - 100 % deiner Leistung. 50% Konzentration - 50 % deiner Leistung. Wir wissen das: Golf spielt man gegen den Platz, gegen das Wetter und letztlich… - gegen sich selbst. So ist es! Der eine kann es mehr, der andere weniger. Ich jedenfalls bin mein härtester Gegner.
Das Masters in Augusta ist berühmt für viele unvergessliche Momente. Hier liegen die Nerven allein beim Zuschauen blank. Meine Frau liebt eher die blühenden Rhododendren und ich diese unglaublichen Grüns.
2016 gab es eine dieser denkwürdigen Szenen. Ernie Els lag in Runde 1 in Regulation auf dem Grün und benötigte dann noch sage und schreibe 6 Putts. Was sich da nur einen Meter vor dem Loch abspielte, war ein echtes Drama.
Jorden Spieth, ebenfalls 2016, liegt in der letzten Runde bei noch neun zu spielenden Löchern mit fünf Schlägen in Führung. Er sieht aus wie der sichere Sieger. Dann kommt Amen Corner, die berühmt-berüchtigte Ecke, die vom Rice Creek durchzogen wird. Auf Bahn 12 haut er zwei Bälle hintereinander ins Wasser und den dritten in den Bunker. Danach fallen er und sein Score auseinander. Er verspielt einen sicher geglaubten Sieg.
Sergio Garcia, der 2018 als Titelverteidiger gestartet ist, spielte auf der gleichen Bahn einen Ball nach dem anderen ins Wasser. Es waren fünf an der Zahl. Am Ende schreibt er eine 13 auf die Scorekarte. Die Golfbücher sind voll von solchen Desastern. YouTube lebt davon.
Das Faszinierende am Golfsport sind die Parallelen zum echten Leben. - Es gibt sogar Leute, die behaupten, Golf sei das echte Leben :-)))
Auch hier bestimmen oft Ängste unseren Alltag. Depressionen sind mittlerweile Volkskrankheit. Auch im richtigen Leben stelle ich fest: Ich bin oft mein härtester Gegner. Das, was sich bei mir in meinem Gedanken abspielt, ist teils haarsträubend. Wie beim Golf gilt auch hier, dass das, was du am meisten fürchtest, deinen Weg prägen wird.
Hast du dich schon mal gefragt, welche Ängste dein Golfspiel am meisten bestimmen? Welche Ängste dein Leben? Wonach sehnst du dich am meisten, wenn du an eine Runde Golf denkst? Und wonach sehnst du dich am meisten in deinem Leben?
Unsere größten Ängste und Sehnsüchte hängen oftmals eng zusammen. Unsere Angst ist oft, dass wir das nicht bekommen, was wir uns am meisten wünschen. Das, was du am meisten fürchtest, und das, wonach du dich am meisten sehnst, prägt unser Leben – vielleicht manchmal auch unser Spiel.
Nehmen wir uns 30 Sekunden für eine stille, ehrliche und persönliche Antwort auf die Frage: Was sind meine Ängste, meine Sehnsucht, meine Wünsche?
Angst ist fester Bestandteil unseres Lebens.
Aber Angst ist nicht gut.
Angst kann uns lähmen und uns sogar die Freude rauben.
Auch das haben wir alle schon beim Golf erlebt ...
Ich habe euch einen christlich angehauchten Witz mitgebracht. Kann man bei einem christlichen Turnier mal wagen.
Drei Leute stehen auf dem Abschlag der Bahn 12 in Augusta. Schwierige Verhältnisse herrschen, denn der Wind ist böig und dreht ständig. Mose teet als erster auf. Der alte Wüstenfuchs kennt sich aus mit Wind und Wetter. Er berechnet alles perfekt und legt den Ball super Mitte Grün.
Der nächste ist der Herr Jesus. Er teet auf, macht keinen Probeschwung, holt aus... Perfekter Schwung, perfekter Treffmoment, perfekte Geschwindigkeit, perfekte Flugkurve, perfekte Länge und der Ball fällt - plop - ohne den Rand zu berühren direkt ins Loch. Hole in one. Eigentlich hätten wir es erwarten können, ist halt der Herr Jesus.
Dann kommt ein älterer Mann an den Abschlag. Wir zögern: Ob das gut geht? Er holt aus und haut ein Socket rechts in den Wald. Der Ball trifft mehrere Bäume und rollt noch ein paar Meter. Ein Eichhörnchen schnappt sich den Ball und rennt los. Ein Adler stößt im Sturzflug herunter, krallt sich das Eichhörnchen und steigt in die Höhe. Das Eichhörnchen ist so überrascht, dass es den Ball erst nach 100 Metern Flug fallen lässt. Der Ball fällt aufs Green und rollt mitten ins Loch. – Jesus wendet sich dem Mann zu, schlägt ihm auf die Schulter und sagt: Super Papa.
Warum habe ich mich vor 12 Jahren entschieden, als entschiedener Christ leben zu wollen? Weil mir klar wurde, dass Jesus Christus die Kraft hat, mich von den Ängsten meines Lebens zu befreien. Gehe ich als Christ durchs Leben, ist das ungefähr so, als spielte ich eine Runde Golf mit Gott – Format: Klassischer Vierer. Jeder schlägt abwechselnd, aber mein Teampartner ist ja kein Geringerer als Gott selbst. Egal, wie mein Schlag ausfällt (am liebsten natürlich gut), und egal, wohin er fliegt, den zweiten Schlag locht er. Egal, ob mit oder ohne Eichhörnchen, – Gott bringt meinen Ball ins Ziel.
Kennt ihr den Spruch: Schöner Schlag, nur ist das Loch ganz woanders!?
So würde ich mein früheres Leben beschreiben. Ich musste schauen, dass ich alles selbst in den Griff bekomme. Viel leisten, um die nötige Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Ganz anders ist mein Leben mit Gott an meiner Seite. Das bedeutet nicht, dass bei mir jetzt immer alles gut läuft! Nein! Habe ich keine Sorgen? Doch, natürlich habe ich die. Probleme sind real. Ängste sind real. Das Wasserhindernis auf der Neun ist sehr real. Und frag mal Sergio Garcia, wie real der Rice Creek in Augusta ist!
Ängste sind real und ich kann sie im richtigen Leben nicht einfach ausblenden wie im Film „Das Spiel seines Lebens.“ Ja, ich habe Sorgen, aber die Sorgen haben mich nicht. Ich kann sie abgeben, weil Jesus versprochen hat, sich darum zu kümmern. Er macht meinen nächsten Schlag.
Im Neuen Testament steht einer meiner Lieblingsverse im Römerbrief, Kapitel 8, Vers 28: „Denen, die Gott lieben, werden alle Dinge - alle Umstände - zum Besten dienen!“
Alle? Alle! Egal, vor welchem Teich ich stehe, egal, in welches Dickicht ich meinen Ball gerade wieder geschlagen habe.
Ein paar Zeilen weiter steht dann noch, dass mich nichts - aber auch gar nichts - von der Liebe Gottes trennen kann. Im übertragenen Sinn bedeutet das: Egal, wie ich schlage oder wohin mein Ball fliegt, muss es nicht an meinem Image kratzen. Es stellt den Sinn meines Lebens nicht infrage. Ich bin von Gott akzeptiert und geliebt - absolut und bedingungslos.
In einem Psalm Davids steht das ungefähr so: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. Und fliegen wie ein Adler.“ - Er ist ein lebendiger Gott, er wirkt im Jetzt und Hier.
Wenn Karsten in seinen Impulsen gerne von Jesus als seinem Caddie spricht, der ihm hilft und Tipps gibt auf der Runde seines Lebens, dann finde ich das ein treffendes Bild. Aber eigentlich ist Jesus sogar noch mehr, wenn ich das Bild vom klassischen Vierer aufgreife: Er ist in meinem Team und macht den nächsten Schlag. Er macht den letzten Schlag. Er bringt meinen Ball ins Ziel. Jesus ist der Meter, der mir auf dem Platz oft fehlt. Er kompensiert meinen zu kurz gelassenen Putt. Er ist meine Rettung, wenn ich mal wieder in den Wald schlage.
Ich weiß zwar nicht, wie Jesus das immer macht, aber wenn ich auf die letzten zwölf Jahre meines Lebens zurückschaue, die ich bewusst als Christ lebe, dann staune ich und kann oft nur sagen: Er hat’s gemacht.
Es gibt ja so Golfschläge, da weiß man schon vorher, dass die gut werden. Da passt alles. Der Fokus ist da. Man ist angespannt und gleichzeitig locker genug. Der Schwung ist gut und der Treffmoment noch besser. Dann fliegt der Ball so, wie man es sich erhofft hat.
Kennt ihr das? Na klar! Das sind die Momente, in denen wir wissen, warum wir Golf spielen. Diese Zehn-Meter-Putts, die von Anfang an auf der Linie sind, und am Ende fällt er. Ein schwieriger Putt und doch ganz ohne Nervosität.
Das im echten Leben nicht missen zu wollen, ist einer der Gründe, warum ich Christ geworden bin. Ich kann und will nicht darauf verzichten, mit Gott die Runde Golf meines Lebens zu spielen.
Er ist mein Hole in One. Er hat mir versprochen, dass er mich heimbringt – egal, wo ich gerade liege. Er ist mein Frieden. Ich muss nicht mehr aus eigener Kraft versuchen, mir und anderen zu beweisen, dass ich wer bin.
Was sind deine Sehnsüchte, was sind deine Wünsche in diesem Moment? Was ist deine Angst? Denkt mal darüber nach. Beides wird dein Spiel, dein Leben bestimmen.

Wildgänse sind ausdauernde Flieger, sehr gute Schwimmer, pflegen die Einehe, ernähren sich auf pflanzlicher Basis. Außerdem sind sie sehr robust und geben sich mit wenig zufrieden. In Sachen Selbstschutz sind sie top. Zu Brutzeiten, wenn auch Gänse schwach und angreifbar sind, ist der Zusammenhalt der Gemeinschaft besonders stark und wer in die Nähe der Gelege will, sollte sich dick anziehen. Gänse trotzen dem Individualismus. 600 bis 800 km können Wildgänse auf dem Weg zu ihren Winterrastplätzen zurücklegen – und zwar pro Tag. Von Island bis Schottland fliegen sie beispielsweise über das Meer - ohne eine Pause einzulegen. Wie? Im berühmten Formationsflug.
So sparen sie Energie, denn ihr Herz darf nicht zu schnell schlagen. Der Flug muss ruhig und ausgewogen sein. Alles was stört, erhöht den Energiebedarf und damit das Risiko, dass ihnen der „Sprit“ ausgeht und sie abstürzen.
Aerodynamik in der Formation ist das Geheimnis. Wer hinten fliegt, spart Energie; das Leittier fliegt vorne und muss kräftig sein; es gibt den Takt vor und navigiert.
Vorne fliegen - also Verantwortung übernehmen - bedeutet in der Regel auch den meisten Widerstand zu erfahren. Aber ohne Menschen, die Verantwortung übernehmen, geht auch im richtigen Leben nichts.
Jede Formation braucht mehrere solcher erfahrener Leittiere, die sich im Abstand von fünf bis zehn Minuten abwechseln müssen, um nicht völlig zu entkräften.
Ermüdet das Leittier an der Spitze, sendet es den nachfolgenden Leittieren ein Zeichen, - meist einen Ruf - mit dem es die notwendige Ablöse signalisiert. Gänse kennen anscheinend keinen falschen Stolz. – Sie wissen, dass sie das Team benötigen. Einer alleine kann auf Dauer auch nicht alles reißen.
Das nächste Leittier setzt sich also an die Spitze der Formation. Das ermüdete Tier zieht sich in den hinteren Teil der Formation zurück, wo es wieder neue Kraft tankt. Wer längere Zeit in der ruhigen Zone geflogen ist, zieht wieder nach vorne und leistet für einige Zeit wieder Schwerstarbeit.
Auszeiten sind Gold wert, wenn man am Ende der Kräfte angelangt ist. Das biblische Prinzip eines freien Tags in der Woche ist wertvoll, nicht nur, wenn man viel Verantwortung trägt und einen stressigen Job hat. Das gilt für Mütter genauso wie für Firmenchefs.
Kann eines der Tiere in der Gruppe übrigens nicht mehr mithalten, lösen sich zwei Gänse aus dem Formationsverband und begleiten es zu Boden, um ihm zu helfen und es zu beschützen. Dort bleiben sie so lange bei dem schwachen Tier, bis es entweder wieder weiterfliegen kann, oder stirbt. – Rücksicht, Pflege und Begleitung – die Gänse machen es uns vor.
Wenn alle Tiere einer Gänseformation unbeschadet ihr Ziel erreichen, dann liegt das vor allem in ihrem unglaublichen, selbstlosen Gemeinschaftsdenken begründet. Und von Gottes Schöpfung können wir viel lernen:
- Würden Menschen, die das gleiche Ziel ansteuern, sich ebenso unterstützen wie es die Gänse tun, dann könnten sie dieses Ziel viel leichter und schneller erreichen.
- Würden sich Menschen bei anstrengenden Aufgaben ebenso abwechseln, wie es die Gänse tun, dann würden diese Aufgaben viel leichter erfüllt werden können. Weniger würden ausbrennen, krank werden oder gar aufgeben.
Die Bibel sagt in Philipper 2: „Macht meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und auf das Eine bedacht seid. Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war.“
copyright: Karsten Gosse, zuerst veröffentlicht am 21.04.2009 © Karsten Gosse