Nie war ich mir so sicher, dass ich einen Turniertag erleben würde, an dem ich 4 – 5 Stunden im Dauerregen spielen würde. Warum? Nun, weil sich alle Apps (und Freunde, mit denen ich im Vorfeld sprach) einig waren – bis zum Vortag des Turniers. Dass es dann ganz anders kam, hat mich verblüfft.

Und ja, es ist schade, dass wir uns inzwischen so von diesen Apps beeinflussen lassen, nicht für Turniere anmelden, oder gar – wie es leider auch oft passiert – am Morgen des Turniers noch abmelden. Schade für alle, die am Samstag nicht in Gut Neuenhof dabei gewesen sind, denn wir sind tatsächlich trocken durchs gesamte Turnier gekommen. Bedingungen und Platz waren klasse. Es war ein schöner, gemütlicher Turniertag und alle die, die kamen um mitzuspielen, verdienen einen Orden. Sie haben dem Wetter und den diversen Apps getrotzt, weil ihnen das Miteinander wichtiger war als das Zehntel, das sie sich ggf. hochspielen. Danke, dass ihr dabei gewesen seid!! - Neben zwei jungen Damen im Feld, die sich prima schlugen, waren natürlich auch diverse (wiederkehrende) Bruttosieger wie Kai-Jan dabei. Er golft nun mal ziemlich gut und hat Spaß an der Ichtu's-Turnier-Serie. Seine Bruttoreden sind immer mit ein ein bissl Witz garniert und in Zukunft kommt er sicher nicht mehr nur zu seinen Ansprachen pünktlich, sondern auch zu meinen. Im Impuls ging es dieses Mal ums Thema "Stille und Ruhe" - wichtig fürs Golfen und LEben gleichermaßen.
In Hameln (s. Bild ganz oben von Schloss Schwöbber) waren die Wetteraussichten gut. Das Teilnehmerfeld war dennoch etwas kleiner als üblich, da manche Spieler durch parallel stattfindende Ligaspiele verhindert waren, oder derjenigen Zeit und Dankbarkeit erwiesen, die im Leben viel für sie getan hat - Muttern. Das kleine Teilnehmerfeld kam dann auch zum ersten Mal in den Genuss eines guten Frühstücks beim neuen Clubgastronom.
Wer in Hameln spielt und auf unserer Seite in der Vergangenheit immer mal wieder diverse Artikel über Turniere dort gelesen hat, der weiß, dass der Platz meistens gewinnt. Auch in diesem Turnier gab es keine Unterspielung, dafür mit Horst aber einen würdigen Bruttosieger (der mit 36 Punkten gleichzeitig auch das beste Nettoergebnis erspielte). Er wurde das übrigens zum ersten Mal in seiner Golfkarriere. Die Bruttoreden-Premiere hat er mit viel Humor hervorragend absolviert.

Im Anschluss an die Siegerehrung verursachte Frank bei mir beinahe einen Lachkrampf. Frank war zur Unterstützung des Ichtu’s-Turniers in Hameln morgens extra aus Lüdenscheid angereist. Wir kennen uns schon lange - und ich mag diesen „Mann wie einen Bär und Bär wie einen Baum“. Eine wirklich treue Seele.
Frank ist vielleicht der Charakter mit der ruhigsten aller Ausstrahlungen, die es in meinem nicht gerade kleinen Freundes- und Bekanntenkreis gibt. Als er mir zum Abschied noch kurz die Erlebnisse seiner Runde zum Besten gab, kam er nur bis zu Loch 2. In seiner sauerländisch-trockenen Art sagte er: „Also, an Loch 1 lief es ja noch echt gut. Bogey. Aber an der 2 habe ich dann gestrichen.“ Kleine Pause. „Eigentlich wollte ich hier ein Birdie spielen.“ – Dann konnte ich mich nicht mehr halten. Die Bahn 2 in Hameln ist nur 100 Meter kurz und eigentlich – ja eigentlich – ganz einfach.

Mag sein, dass man die Situationskomik, die in diesem Moment entstand, als Frank das so erzählte, nicht wirklich gut in geschriebener Form wiedergeben, aber das trockene „Eigentlich wollte ich ein Birdie spielen“, war einfach zu lustig.
Last but not least. Wenn man auf den Golfrunden so gemeinsam unterwegs ist, weiß man ja im Vorhinein nicht immer, mit welchen Spielpartnern man es zu tun bekommt. Klar, manchmal stimmt die Chemie nicht. Aber das ist eher die Ausnahme. Manchmal aber – und das kommt glaube ich öfter vor - kann so ein Miteinander sehr bereichernd sein. Wenn man sich darauf einlässt, einander kennenzulernen, ohne dabei nur eine „Heile-Welt-Maske“ zu tragen, kann man viel voneinander lernen, manchmal staunen über die Wege, die Menschen gegangen sind. Lebensgeschichten haben oft etwas Inspirierendes. Dann kann man am Ende einer Golfrunde einfach nur dankbar sein für das bereichernde Miteinander. Das ist der Vorteil, wenn man Golf als das betrachtet, was es ist: ein Spiel - Ergebnis hin oder her. In unserem Fall (die beste aller Ehefrauen war als Caddie mit dabei) war Mirko und seine Geschichte eine echte Bereicherung - trotz seiner und meiner jeweils nur 22 Nettopunkte. Das Brutto des Lebens ist bedeutungsvoller.
Mit Ichtu’s haben wir das erste Mal ein Turnier der Living Hope Open im GC Castrop-Rauxel gespielt. Dafür gesorgt hat Tim Schneider, Clubsekretär oder auch „Mädchen für alles“ - wie er sagt. Er hat sich eingesetzt, uns einzuladen und ich bin froh, dass er es getan hat!
Die Wetteraussichten- und Bedingungen waren nicht wirklich gut und so erlebten wir gut 30 Teilnehmer alles von Sonne, Regen, Graupel Blitz und Donner.
Egal, denn der Platz ist wunderschön – Wetter hin oder her. Eine echte, beeindruckende Oase mitten im Pott, die ich so nicht erwartet hätte. Ich weiß zwar, dass das Wahrnehmen eines Platzes und seines Designs immer sehr subjektiv ist, aber ich war nicht alleine mit meiner Einschätzung. Etliche der anwesenden Gäste, die den Platz zum ersten Mal spielten, haben sich ähnlich geäußert. Viele waren wie ich begeistert vom Design des Courses und vor allem vom Pflegezustand. Hammer! Der Platz und die Grüns zu dieser Jahreszeit bereits so wie die, die ich noch drei Wochen zuvor in Portugal gespielt habe. Hut ab!
Ganz ehrlich? Hier würde ich persönlich gerne eine weitere Turnierserie spielen. Der Platz liegt verkehrstechnisch prima, die Gastronomie ist einladend und bietet eine sehr abwechslungsreiche Karte.
Ganz abgesehen davon: Es ist ja gar nicht auszudenken wie schön dieser Platz im Oktober sein muss, wenn sich alle diese Bäume in herbstlichen Farben zeigen! Am 19. Oktober werden wir mit der Ichtu's - Living Hope Open das 2. Mal dort sein. Ich freu mich jetzt schon auf die Fotos!

Zeitgleich hätte übrigens das erste Turnier im GC Emmental (Schweiz) stattfinden sollen. Es ist leider dem Wetter zum Opfer gefallen. Schade, aber es wird neue Möglichkeiten geben.
Bad Überkingen
Am 1. Mai bot sich im GC Bad Überkingen ein ähnliches Bild, was die Pflege von Platz und Grüns betrifft. Viele Jahre fahren wir nun schon einmal jährlich auf die Schwäbische Alb. Immer wieder ist es ein nettes Miteinander, das mit einem gemeinsamen und hochwertigen Frühstücksbuffet startet - inkl. kurzem geistlichen Impuls. Sogar die Siegerehrung konnten wir noch auf der Terrasse durchführen, da der 1. Mai der schönste Tag der Woche war. Danke für die gute Bewirtung und die im Vorfeld hervorragende Vorbereitung durch Sabine Engelfried und ihr Team.
Rothenburg
Last but not least fand das erste Turnier der Saison in unserer Wahlheimat des GP Rothenburg statt – dieses Mal schon im April. Hier teen wir mit Ichtu’s in 2019 sogar 7x auf. Das nächste Mal DANK EINER TURNIERVERSCHIEBUNG am 26. Mai! am Vor allem möchten wir dort das allerletzte Turnier der Saison mit vielen Freunden der Living Hope Open spielen und am Vorabend einen festlichen Saisonabschluss feiern. Merkt euch das Wochenende vor. Nähere Infos werden folgen.
Felderbach – immer noch lang und schwer
Ach ja, dieser Platz PAR 74 ist schon speziell. Ich mag ihn sehr und dachte, dass es vielleicht auch klappen könnte mit einer guten Runde, hatte ich es doch bisher noch nie wirklich geschafft mein Startloch, die 10, mit einem Green in Regulation und 2 Putts zu bezwingen. Aber es kam anders, denn der Platz hat mir einmal mehr seine Zähne gezeigt. Die Bedingungen waren noch nicht optimal, was die Beschaffenheit des Platzes betrifft, denn der Winter hat seine Spuren hinterlassen, was für diesen Teil des Bergischen Landes nicht verwunderlich ist. Dennoch hatten die knapp 30 Golferinnen und Golfer so ihre Freude an einem Golftag, dessen Wettervorhersagen glücklicherweise nicht eintrafen. Statt Regen blieb es trocken. Das Teilnehmerfeld kam im Anschluss zu einem wirklich leckeren Essen im Clubhaus zusammen. Das haben wir in diesem Jahr im Turnierpreis inkludiert und es war jeden „Pfennig“ wert in Sachen Menge und Qualität. Was für die einen ein leckeres Essen zur Verarbeitung von mehr oder weniger Frust gewesen ist, wurde für Christian Ossé zur Belohnung, denn als einziger gelang ihm die Unterspielung. Glückwunsch.
Die vielen Jahre, die wir jetzt schon im GC Gut Frielinghausen und Felderbach aufteen sind vor allem deshalb so besonders, weil hier Beziehungen gewachsen und Freundschaften entstanden sind. Das macht die Turniere sehr wertvoll und Frust (falls vorhanden) verraucht dann wieder schnell.
